Schulungsprojekt Rheinland-Pfalz zur Reduzierung freiheitsentziehender Maßnahmen in Einrichtungen der Behindertenhilfe

Die UN-Behindertenrechtskonvention stellt klar, dass die Freiheit ein wichtiges Rechtsgut für Menschen mit einer Behinderung ist und dies nicht aufgrund einer Behinderung eingeschränkt werden darf. Ebenso ist die Selbstbestimmung ein wesentliches Element der Behindertenhilfe und das Paradigma für alle handelnden Akteure.

Freiheitsentziehende und -beschränkende Maßnahmen (FeM/FbM) sind in den meisten Fällen unvereinbar mit diesem Streben nach Teilhabe und Partizipation. Die Anwendung einer FeM/FbM ist deshalb nur zulässig nach Abwägung möglicher Risiken sowie nach Ausschöpfen aller alternativen Maßnahmen und dann nur solange wie unbedingt nötig. Es gilt abzuwägen zwischen Sicherheit, Risiken und Freiheitsrechten – ein anspruchvolles Unterfangen!

 

Damit alle Beteiligten mehr Handlungssicherheit in der Entscheidung für oder gegen FeM/FbM aber auch über die Möglichkeiten der Minimierung Kenntnis erlangen, förderte das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen des Landes Rheinland-Pfalz für das Jahr 2017 eine Schulungsmaßnahme. Diese diente der Sensibilisierung und Reduzierung von FeM/FbM in stationären Einrichtungen der Eingliederungshilfe. Das Institut inverso. wurde mit der Durchführung der Schulungen beauftragt.

 

Ziel des Schulungsangebots        

Die Mitarbeiter der Behindertenhilfe sollten sich ihrer Rolle und Verantwortung im Umgang mit FeM/FbM gewahr werden und in rechtlicher, sozialer sowie pflegerischer Hinsicht kompetent agieren. Sie sollen die Gelegenheit erhalten, ihr eigenes Handeln zu reflektieren aber auch in kritischen Situationen wissen, was zu tun ist.

 

Hintergrund des Schulungsangebots

Bereits im Jahr 2013 förderte das Sozialministerium Rheinland-Pfalz ein Projekt zur Reduzierung von freiheitsentziehenden Maßnahmen in der stationären Altenpflege. Aufgrund der Ergebnisse des Forschungsprojektes ReduFix (Reduzierung von Fixierung) und weiterer Initiativen konnte gezeigt werden, dass FeM in der Pflege und Betreuung vermeidbar sind. Seit einigen Jahren profitieren auch Einrichtungen der Behindertenhilfe von diesem Wissen und der Transfer gelingt erfolgreich.

 

Kontakt:

 

inverso. 

André Hennig
Bebelstr. 56
55128 Mainz

Anruf unter

 

06131-5848078

 

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