„OP gelungen, Patient verwirrt“ titelte die „Zeit“ im Jahr 2016. Tatsächlich erst seit einigen Jahren wendet sich das Gesundheitswesen in Deutschland mit wachsendem Interesse dem Thema Delir zu. „Von den 65-Jährigen weisen etwa 20 % bei Krankenhausaufnahme ein Delir auf. Insbesondere bei hochaltrigen, hospitalisierten Patienten wurden erhöhte Prävalenzdaten gefunden. Die Delirhäufigkeit in Pflegeheimen ist mit 58 % etwa dreimal so hoch“ (Lorenzl 2012).
Darüber hinaus erhalten Menschen mit Demenz im Krankenhaus weniger Analgetika als nicht-demente Patienten bei gleicher Indikation: „Nicht demente Patienten erhalten nach Schenkelhalsfraktur die dreifache Dosis Morphinäquivalent von Dementen“ (Morrison 2000). Der Grund dafür ist, dass Pflege und Ärzte seltener Schmerzen bei Menschen mit Demenz vermuten bzw. diagnostizieren.
Delir und Schmerzen stellen damit sehr häufig „blinde Flecken“ im täglichen Handeln eines Krankenhauses dar (Ausnahme Intensivstation). Daher wird die Fortbildung diese Phänomene in all seinen Facetten, den Ursachen, der Diagnostik und der nicht medikamentösen Therapie sowie insbesondere der Prophylaxe betrachten.