„Unkooperativ“ ist ein nicht selten verwendetes Adjektiv in der Beschreibung der Patienten. Pflegerische Arbeit, sei es die Körper- oder Behandlungspflege, ist nahezu immer auf das „Mitmachen“ des Patienten angewiesen, auch da sonst die Qualität leidet, Prozesse nicht mehr eingehalten oder auch Grenzen des Patienten überschritten werden.
Patienten mit einer Demenz oder einem Delir haben zumeist „gute Gründe“ unkooperativ zu sein. Warum sollte ein Mensch kooperativ sein, dessen Bedürfnisse nicht gesehen werden, der sich weniger als Person und mehr als Objekt empfindet, der in nicht nachvollziehbaren Prozessen funktionieren soll? Die Fortbildung geht von der Annahme aus, dass die Kooperation von kognitiv beeinträchtigten Menschen nicht erwartet und daher aktiv von pflegerischer Seite befördert werden sollte. Dazu kann sich Pflege zu Nutze machen, dass Menschen mit Demenz und Delir in ihrer Desorientierung ganz stark eine verlässliche Beziehung benötigen. Welche Möglichkeiten es für Pflegende gibt, in kurzer Zeit zu einem vertrauensvollen Gegenüber zu werden, von dem aus Sicht des Menschen mit Demenz und Delir keine „Gefahr“ ausgeht, wird Inhalt der Fortbildung sein. Denn auf dieser Grundlage ist es Menschen mit kognitiven Einschränkungen überhaupt erst möglich, kooperativ zu sein!