Im Pflegealltag entstehen gerade bei Menschen mit kognitiven Störungen (z.B. Demenz, Delir) Dilemmata für die Pflegekräfte. Sie empfinden sich einer Fürsorge verpflichtet, nämlich für zwei unvereinbar scheinende Aspekte, die Sicherheit und die Freiheit des Patienten. Kommen dann noch die Anforderungen der eigenen oder anderer Berufsgruppen hinzu, z.B. eine Belastung von 20 kg nach Hüft-OP oder Bettruhe zu gewährleisten, ein Weglaufen oder das Ziehen von Zugängen zu verhindern, scheint es keine guten Lösungen mehr zu geben.
Das Seminar wird die viele kleinen und größeren widersprüchlichen Situationen, wie z.B. Fixierungen, Zwang, Gewalt oder Psychopharmaka, des Alltags kennzeichnen, fein „sezieren“ und damit zugänglich machen. Darüber hinaus wird ein realistischer Blick auf Fürsorge eingenommen und mit dem moralischen Anspruche der Pflegenden abgeglichen. Last but not least werden praktische Lösungen für den Alltag vorgestellt sowie gemeinsam erarbeitet und über den Tellerrand der eigenen Klinik auf Beispiele guter Praxis andere Häuser geblickt.